Die Krämerhäuschen stellen ein einzigartiges Baudenkmal der ehemaligen Handelsbebauung dar. Bereits im 13. Jahrhunderts bestanden hier Herringsbuden. Neben Fischen verkaufte man Salz, Kerzen, Fackeln und einige Gegenstände des täglichen Gebrauchs. Ende des 15. und im 16. Jahrhundert wurden an der Stelle der hölzerner Buden enge, oft einfensterbreite, gemauerte Häuschen mit Kramläden im Erdgeschoss und mit Wohnräumen in höheren Stockwerken, erbaut. Die Eingänge zu den Kramläden wurden durch Bogengänge geschützt, die im 19 Jh. eingemauert wurden. Während des Wiederaufbaus nach den Zerstörungen 1945 erhielten sie ihr ursprüngliches Aussehen. Die Arkaden der Bogengänge stützen sich auf kleine Sandsteinsäulen; die meisten sind authentisch (auf der Säule des Häuschens Nr. 11 ist das Datum 1535 eingegraben). Die Gruppe der Krämerhäuschen schließt vom Süden das Häuschen von 1538, bekannt als Stadtkanzlei oder Schreiberhaus. Bis zum 18. Jh. wohnte dort der Stadtschreiber; zur Zeit hat hier die Gesellschaft der Freunde der Stadt Poznań ihren Sitz. Unter den Arkaden verkaufen Posener Plastiker ihre Arbeiten (meistens Ansichten des Alten Marktes).