Das Działyński-Palais steht an der westlichen Straßenfront des Alten Marktes, am Ausgang der Franciszkańska-Straße. Es wurde Ende der 70er Jahre des 18. Jahrhunderts - an der Stelle von zwei mittelalterlichen Bürgerhäusern - für den litauischen Hofmarschall, Władysław Gurowski, erbaut. Den großherrschaftlichen Charakter der Residenz betonte der im Hintergrund angelegte Garten. Die barock-klassizistischen Formen verlieh dem Palais 1785-87 Antoni Höhle. Von 1808 bis 1872 gehörte das Palais der Familie Działyński, danach der Familie Zymoyski. In den Jahren 1841-46 fanden hier öffentliche Vorträge polnischer Gelehrter statt. 1924 wurde das Palais ein Teil der von Władysław Zamoyski eingerichteten Stiftung "Kórnik-Anstalt". 1945 niedergebrannt, wurde das Palais in den Jahren 1953-57, nach einem Entwurf von Aleksander Holas, wiederaufgebaut.
In die Innenräume führen zwei Tore, durch die früher Pferdewagen hineingefahren sind. Die Fassade des zweigeschossiges Gebäudes trennen Lisenen, über denen sich ein dreieckiges Tympanon mit dem Wappen der Familie Działyński ,,Ogończyk" und eine das Mansardendach verdeckende Attika befinden. Die Oberfläche der Attika füllen Flachreliefs mit antiken Szenen aus ca. 1800. Auf der rechten Seite - Opferumzug (bewaffnete Soldaten führen einen Stier und zwei Gefangene), links - triumphaler Umzug der Soldaten mit einem Siegeswagen. Über der Attika befinden sich eine Panoplie (vollständige Rüstung) und eine Pelikanstatue - Symbol der Opferwilligkeit und der Hingabe. Der schönste Raum im Palais ist der Rote Saal im ersten Stock. Von dort kann man auf den mit einer barocken Balustrade geschmückten Balkon gelangen, der die ganze Fassadenbreite einnimmt. Den Namen verdankt der Saal seiner Wandfarbe, die zum Weiß der mit Stuckarbeiten geschmückten Decke einen Gegensatz bildet. Im Saal stehen zwei Paar Stuckfiguren: König Władysław Łokietek mit König Kazimierz dem Großen und König Władysław Jagiełło mit Bruder Witold. Die Ende des 18. Jahrhunderts höchstwahrscheinlich vom Augystyn Schöps geschaffenen Skulpturen, zerstört mit dem Gebäude 1945, wurden in den Jahren 1991-92 von Józef Kopczyński wiederhergestellt. Heutzutage gehört das Gebäude der Polnischen Akademie der Wissenschaften; es hat hier u.a. die Filiale der Kórnik-Bibliothek ihren Sitz.