Das Górki-Palais befindet sich an der süd-östlichen Ecke des Alten Marktes, im Viereck der Straßen: Wodna, Klasztorna, Kozia und Świętosławska. Das Palais entstand in den 40er Jahren des 16. Jahrhunderts, infolge eines gründlichen Umbaus einiger gotischen Bürgerhäuser durch den Generalstarost Großpolens Andrzej Górka.
Die städtische Residenz der Familie Górki vereinte in sich Züge der späten Gotik und der Renaissance. Die Zierde des Gebäudes bildete ein kleiner Arkadenhof. Die Familie Górki, beginnend mit dem oben erwähnten Andrzej, unterstützte die Reformation. Das Palais wurde bald zu einem bekannten lutherischen Zentrum.
Nach dem Tod von Stanisław - dem letzten männlichen Vertreter des Geschlechts - im Jahre 1592, erbte das Palais die Familie Czarnkowski. Vier Jahre später wurde es zum Eigentum der Stadt, die es 1605 dem Orden der Benediktinernonnen verkaufte. Nach der Aufhebung des Klosters 1803 war dort eine Mittelschule für Mädchen untergebracht, nach 1880 wurde das Gebäude zu einem Zinshaus umgebaut.
Das völlig verbrannte Gebäude wurde in den Jahren 1960-67 wiederaufgebaut. Anhand alter Stiche wurden Fassaden aus dem 17.-18. Jh. wiederhergestellt. Im Innenhof wurden Renaissancearkaden enthüllt, die sich auf Sandsteinsäulen stützen. Die Reste der Innenausstattung der ehemaligen Residenz bildet ein originelles, reichlich geschnitztes Renaissanceportal aus Sandstein aus 1548. Dieses Portal führt von der Klasztorna-Straße in den Palaishof. Das Renaissanceportal an der Seite der Wodna-Straße wurde in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts rekonstruiert. Im Górki-Palais befindet sich heute das Archäologische Museum.