Park Verdienter Großpolen

Der Park ist am nördlichen Abhang des hl. Adalbert - Hügels gelegen. Er nimmt eine Fläche von 1,8 ha ein und ist mit Altbaumbestand bewachsen. Er ist einer der ältesten Friedhöfe von Poznań; er entstand im Jahre 1810 als Friedhof der Kollegiatkirche der hl. Maria Magdalena. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts - als die Kollegiatkirche den neuen Friedhof an der heutigen Grunwaldzka Straße bekam - wurde er Alter Kollegiatfriedhof genannt. Der Rang des Verdientenfriedhofs wurde ihm im Jahre 1948 verliehen.
Unweit vom Haupteingang steht eine Barockstatue der Muttergottes (aus dem Jahre 1771), die hierher im Jahre 1829 von dem ehemaligen Reformatorenkloster im Wohnviertel Śródka verlegt wurde. Viele Grabdenkmäler zeichnen sich durch hohe künstlerische Werte aus. Darunter hebt sich das Grabdenkmal von Aniela Dembińska geborene Liszkowska hervor (gestorben 1888), das im Jahre 1889 von Władysław Marcinkowski in Paris gemacht wurde. Die ältesten der erhaltenen Grabsteine stammen aus den Jahren 1813 und 1815. In dieser Nekropole haben viele verdiente Bürger von Poznań und Großpolen ihre letzte Ruhestelle gefunden, z. B. Veteranen Napoleonischer Kriege und Nationalaufstände, aktive Mitbürger, Leute der Kultur und Kunst. Sterbliche Überreste vieler von ihnen wurden hierher in den Jahren 1959-62 von anderen Friedhöfen verbracht.
Auf dem Friedhof befinden sich u.a. Gräber der ehemaligen Stadtpräsidenten: Szymon Wroniecki, Jarogniew Drwęski und Cyryl Ratajski, berühmter Ärzte, u.a. Ludwik Gąsiorowski (1807-63), Tomasz Drobnik (1858-1901), Bolesław Krysiewicz (1862-1932) und Ireneusz Wierzejewski (1881-1930), Wissenschaftler, u.a.des Philologen Bolesław Erzepki (1852-1932), Historikers Józef Łukaszewicz (1799-1873) und Botanikers Józef Paczoski (1864-1942). Auf dem Friedhof ruhen auch bekannte Künstler, u.a. Pianist und Komponist Raul Koczalski (1885-1948), die Schauspielerin Nuna Młodziejowska - Szczurkiewiczowa (1875-1933) und der Bildhauer Władysław Marcinkowski. Hier befinden sich auch die Gräber von Marceli Motte, Hipolit Cegielski (symbolisches Grab) und das Grab des ersten Befehlshabers des Großpolnischen Aufstands Gen. Stanisław Taczak (1874-1960). Im Jahre 1994 hat die Polnische Tatragesellschaft auf dem Friedhof einen Stein gelegt, der den "den Großpolen, die aus den Bergen nicht zurückgekommen sind" gewidmet ist. Der am niedrigsten gelegene Teil der Nekropole - ohne Grabsteine - beherbergt sterbliche Überreste der Opfer der Choleraepidemie, die in den Jahren 1831-78 mehrmals Poznań heimsuchte.