Kirche der Heiligsten Jungfrau Maria in Summo - Marienkirche (Ostrów - Tumski - Straße)
Diese spätgotische Rektorkirche steht wahrscheinlich an der Stelle der ca. 965 durch Dobrawa, Gattin von Mieszko I, gestifteten Burgkapelle. Sie wurde in den Jahren 1431-47 erbaut. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts befand sich die Kirche in einem so katastrophalen Zustand, dass preußische Behörden deren Abtragung verordnet haben. Verhindert wurde sie nur durch die, dank Bemühungen des Erzbischofs Leon Przyłuski, in den Jahren 1859-62 durchgeführte Grundrenovierung.
Den westlichen Giebel, gekrönt von einem Kirchenglöcklein, schmücken spitzbogige Blenden und mit Kriechblumen abgeschlossene Pinakeln. Die Seitenfassaden sind durch dekorative Lisenen getrennt, zwischen denen sich hohe spitzbogige Fenster befinden (von der nördlichen Seite eingemauert).
Im Sockel des Bauwerkes ist ein Felsblock mit typischen Schlitzen zu sehen. Laut Überlieferung entstanden die Schlitze durch Schleifen der Schwerte, was ihnen magische Kraft verleihen sollte.
Das hohe Dach ist mit Firstdachziegeln (Mönch und Nonne) bedeckt. Der Kircheneingang führt von der südlichen Seite durch ein spitzbogiges Portal aus profilierten, glasierten Ziegeln. Ein ähnliches, eingemauertes Portal befindet sich in der nördlichen Fassade. Das dreischiffige Halleninnere mit Umführung hat im Schiffsteil ein gotisches Sterngewölbe, im Presbyteriumsfeld und in der Umführung ein Kuppelgewölbe auf Gurtbogen aus 1727. Die Polychromie des Kircheninneren, die Entwürfe der Buntglasfenster und des Altars stammen von Wacław Taranczewski aus den Jahren 1954-56.