Die Stadtresidenz des bekannten großpolnischen Magnatengeschlechts entstand von 1544-1548 durch Umbau gotischer Bürgerhäuser. Für den Generalstatthalter von Großpolen Andrzej Górka (Familienwappen Łodzia) entstand damals ein Palastbau auf rechteckigem Grundriß, der aus zwei Wohngebäuden bestand, die auf der Seite der ul. Klasztorna durch einen Torflügel verbunden waren.
Die Familie Górka unterstützte - beginnend mit dem erwähnten Andrzej - die Reformation. Der Palast wurde in kurzer Zeit zu einem bekannten Zentrum des lutherischen Glaubens. Nachdem der Mannesstamm des Geschlechts mit Stanisław 1592 ausgestorben war, erbte die Familie Czarnkowski den Palast. Vier Jahre später ging er ins Eigentum der Stadt über, die ihn 1605 an den Orden der Benediktinerinnen von Chełmno verkaufte. Nach der Auflösung des Klosters 1833 war in dem Gebäude eine Mittelschule für Mädchen untergebracht, später wurde es zum Mietshaus umgebaut. Trotz mehrfacher Umbauten blieb die Anlage von Wänden, Kellern und Erdgeschoß im Grundsatz erhalten. Während des 2. Weltkriegs brannte das Gebäude bis auf die Grundmauern ab; nach dem Wiederaufbau in der Nachkriegszeit wurde es zum Standort des Archäologischen Museums bestimmt.
Das aus Sandstein gefertigte Renaissanceportal des Eingangsflügels des Palais (von der ul. Klasztorna) ist wahrscheinlich Werk eines italienischen Künstlers. In den aus den Torsturz unterstützenden Pilastern bestehenden Rahmen wurde eine Eingangsarkade mit halbrundem Bogen hineinkomponiert. Die reichhaltigen Schmuckelemente bestehen aus Lorbeergirlanden, Füllhörnern, Masken und Pflanzengrotesken. Auch das Fertigstellungsdatum 1548 läßt sich ablesen. Das Portal führt in einen Innenhof mit einem dreiflügligen Arkadenkreuzgang, dessen Säulen, sicherlich das Werk schlesischer Steinmetzen, bis heute erhalten sind. Auf dem Innenhof, der vor kurzem mit einem Glasdach abgedeckt wurde, wurde eines der Museumsexponate aufgestelllt - ein ägyptischer Obelisk von 3,2 m Höhe aus der Zeit um 1200 v.u.Z. Das Archäologische Museum, das im Palais untergebracht ist, zählt zu den ältesten Einrichtungen dieser Art in Polen - seine Geschichte reicht in das Jahr 1857 zurück, als in Posen das Museum Polnischer und Slawischer Altertümer gegründet wurde.