Die spätgotische Kirche der Allerheiligsten Jungfrau Maria wurde in den Jahren 1431-47 auf dem "in summo" genannten Gelände der Posener Burg auf der Dominsel an der Stelle des Palatiums von Mieszko I. und der von seiner Frau Dąbrówka gestifteten Kapelle errichtet. Der Bau ist ein Werk des Posener Baumeisters Hanusz aus Prusy, den Westgiebel errichtete Jan Lorek aus Kościan, die Gewölbe in den Jahren 1444-47 der Baumeister Mikołaj aus Posen mit seinem Sohn.
Den Westgiebel krönt eine kleine Signatur, die Wände werden von spitzbogigen Blindfenstern und Pinakeln. Die Seitenwände werden durch Lisenen geteilt, zwischen denen sich spitzbogige Fenster befinden, die auf der Nordseite allerdings zugemauert wurden. Der Eingang zur Kirche liegt auf der Südseite und führt durch ein spitzbogiges gotisches Portal aus profilierten glasierten Ziegeln (ein ähnliches Portal auf der Nordseite ist zugemauert). Auf der Südostseite ist im Sockel des Baus ein Findling mit charakteristischen Rillen zu sehen, wie sie beim Schärfen von Schwertern entstanden. Man erhoffte sich davon übernatürliche Kräfte.
Der Bau ist eine dreischiffige Hallenkirche, deren Decke sich auf sechs- oder achteckige Pfeiler stützt. In den Schiffen sehen wir Sterngewölbe, im Chorraum und Säulengang Kuppelgewölbe. Polychromie, Entwürfe der Glasfenster (ausgeführt von Zygmunt Kosmicki) und der Hauptaltar von 1954-56 sind Arbeiten von Wacław Taranczewski.
Höchstwahrscheinlich befinden sich unter dem Chorraum Überreste der Rotunde, in der möglicherweise die Frau Mieszkos I., Dąbrówka, sowie der erste polnische Bischof Jordan bestattet wurden.
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