1244 gründeten die großpolnischen Fürsten Przemysł I und Bolesław der Fromme auf dem Gelände der Siedlung St. Gotthard die erste Dominikanerkirche; im 15. Jahrhundert wurde sie ausgebaut. Ihre gegenwärtige Gestalt hat die Kirche Anfang des 18. Jahrhunderts erhalten (Architekt Giovanni Catenazzi). Der einschiffige Bau ist mit Kuppel- und Tonnengewölbe im Schiff sowie einem Tonnengewölbe mit Stichkappen im Chorraum gedeckt. Im Norden schließt an sie die Kapelle der Rosenkranzmadonna aus dem 15. Jahrhundert, an der Nordwestecke ein Glockenturm aus dem 18. Jahrhundert. Teilweise erhalten blieben die frühgotischen Einfassungsmauern des Gotteshauses aus dem 13. Jahrhundert; die Westfassade wird durch ein 1923 eröffnetes Portal durchbrochen. Die Gewölbe im Kirchenschiff stammen aus dem 18. Jahrhundert und sind mit Stuckaturen dekoriert. Die Innenausstattung der Kirche ist zum größten Teil barock und stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Im großen Hauptaltar von 1760 ein Bild der Rosenkranzmuttergottes mit dem Hl. Dominikus (ca. 1760), das verhüllt wird durch ein Bild des Herzen Jesu (1963, von Adolf Hyła). In der Nordwand des Chorraums ein frühgotisches Ziegelportal aus dem 13. Jahrhundert, und am Fuß der Wände reich skulptierte Bückenlehne des manieristischen Chorgestühls von 1620-30 mit Szenen aus den Viten der Heiligen Dominikus und Hyacynthus.
Im Kirchenschiff eine barocke Kanzel von 1714-16 und ein Renaissance-Taufbecken aus Sandstein von Anfang des 16. Jahrhunderts (beschädigt), das mit Reliefs geschmückt ist. In dem vierjochigen Schiff stehen sechs barocke Seitenaltäre, die meist um 1760 entstanden sind. Im Westen schließt eine Orgelempore auf einer Arkade mit einem Orgelprospekt von 1925 das Schiff ab.
Die im Norden an die Kirche angrenzende Kapelle der Rosenkranzmuttergottes stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde wahrscheinlich am Standort der früheren Kirche des Hl. Gotthard errichtet. Sie ist seit Jahrhunderten Stätte der Anbetung der Patronin. Ihre gegenwärtige Gestalt erhielt sie in den Jahren 1900-01. Das Schiff und der etwas schmalere Chorraum sind mit einem Sterngewölbe gedeckt. Direkt beim Eingang drei Grabplatten: zwei der Spätrenaissance aus dem 17. Jahrhundert und eine gotische Bronze-Grabplatte aus der Vischer-Werkstatt in Nürnberg. An der Seitenwand eine neugotische Kanzel und im Chorraum der neugotische Hauptaltar von 1901 mit einem Relief der Rosenkranzmuttergottes mit den Heiligen Dominikus und Katharina von Siena. Es wird verhüllt durch ein gnadenspendendes frühbarockes Bildnis der Muttergottes mit dem Kind von 1631, das 1648 in ein silbernes Kleid eingekleidet und 1968 gekrönt wurde.
Von der vierflügligen Klosteranlage, die im 14. Jahrhundert anstelle eines früheren Baus errichtet und im 17. Jahrhundert umgebaut wurde, sind zwei Flügel mit einem gotischen Kreuzgang mit Sterngewölben erhalten geblieben. Die Überreste der im 19. Jahrhundert abgerissenen Flügel (von der ul. Garbary) wurden 1970/71 durch eine Grabung wieder erschlossen.
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