Route 7: Die Internationale Messe Poznań und die Umgebung

Posen als Messestadt rühmt sich seiner weit in die Vergangenheit zurückreichenden Handelstraditionen und zwar bis zum Jahre 1254, als Przemysł I ein Privileg erlassen hatte, das die älteste bis heute im Original erhalten gebliebene und auf den Handel bezogene Urkunde ist. Die Idee, eine Einrichtung ins Leben zu rufen, die sich mit Gewerbeausstellungen und Messeveranstaltung beschäftigen würde, kam bereits 1917 in den Kreisen der Posener Kaufleute zur Sprache, vier Jahre später fand die erste Posener Messe statt. Seit 1925 hat die Messe einen internationalen Charakter. 1929 wurde auf dem Messegelände die Allgemeine Landesausstellung veranstaltet, deren einige charakteristischen Pavillons bis heute erhalten geblieben sind. Kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gehörte der Posener Messeveranstalter bereits zu den etablierten europäischen Firmen in diesem Bereich. 1947 fand die erste Internationale Messe Poznań nach dem Krieg statt, und dank der Messe gewann Posen - eine sich sehr dynamisch entwickelnde Stadt - den Ruf der Handelshauptstadt Polens. Die Internationale Messe Poznań ist einer der ältesten Messeveranstalter in Europa. Das Messegelände ist im Stadtzentrum gelegen. Mehrere Pavillons stammen noch aus der Zwischenkriegszeit. Zum Wahrzeichen der Messe wurde der Pavillon 11 mit seiner charakteristischen Spitze, aufgebaut auf den Überresten des sog. Oberschlesischen Turmes, entworfen 1911 vom hervorragenden deutschen Architekten Hans Poelzig. Der jährliche Veranstaltungskalender umfaßt etwa 40 Fachmessen und -ausstellungen, an denen sich Tausende von Herstellern und Handelsfirmen aus aller Welt beteiligen.


Wir verlassen das Messegelände von der Seite der Bukowska-Str. und biegen rechts in die Gajowa-Str. ein. Anschließend gehen wir an der Mauer des alten zoologischen Gartens entlang, biegen links in die Zwierzyniecka-Str. Und schon stehen wir vor dem Eingang zum Alten Zoo. Die Anfänge des Posener alten Zoogartens reichen bis in die Mitte des 19. Jh. zurück, jedoch als offizielles Datum seiner Gründung gilt der 24. Februar 1874. Seine Fläche beträgt 5,6 ha. Viele Tierarten sind hier zu bewundern, u.a. Zebra, Giraffe, Zwergflußpferd und zahlreiche Affenarten. Ein Aquarien- und Vogelhaus sowie ein Reptilien-Pavillon sind ebenfalls zu besichtigen. Besonders beachtenswert sind zwei große Vogelhäuser - eins vom Anfang des 20. Jh. mit dem Alpinum für Raubvögel und eins vom Jahre 1924 für Stelzvögel. 1972 wurde der alte Zoo ins städtische Denkmalregister aufgenommen und steht nun unter Denkmalschutz.


Vom Tiergarten aus gehen wir die Zwierzyniecka-Str. weiter und biegen in die Kraszewskiego-Str. links ein. Wir überqueren die Bukowska-Str., setzen unseren Weg die Schylinga-Str. gerade aus fort und gelangen zur Matejki-Str. Diese Straße gehen wir an einer Reihe reich verzierter Jugendstilmietschäuser vorbei und kommen zum Wilson-Park mit dem Posener Palmenhaus. Es wurde 1929 nach dem Entwurf von S. Cybichowski errichtet und 1982-1992 durchgreifend umgebaut. Mit seinen 17 000 Gewächsen von 700 Pflanzenarten und -abarten zählt es zu den größten Europas. Neben den tropischen und subtropischen Pflanzen, der Wüsten-, Wasser- Savannen- und Mediterranflora sind in einem Aquarienhaus auch exotische Fischarten zu bewundern.

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