Route 3: Die Museen des Altmarktes

Auf dem Altmarkt , gegenüber den Krämerhäusern nahm seinen Platz hinter den Fassaden der drei nebeneinander stehenden Patrizierhäuser das Museum für Musikinstrumente . Das 1945 entstandene Museum ist die einzige derartige Sammlung in Polen und die drittgrößte in Europa, die Musikinstrumente aus aller Welt bewundern läßt. Die Kollektion zählt etwa 2000 Exponate. Die ständige Ausstellung präsentiert eine Geigen- und Lautenkollektion (wobei die Geigen polnischer und italienischer Meister besonderer Beachtung wert sind), eine Reihe von Klavieren sowie Holz- und Blech-instrumenten. Die Exposition enthält ebenfalls polnische Volksinstrumente sowie eine völkerkundliche Sammlung exotischer Musikinstrumente aus Afrika, Australien und Ozeanien, Nord- und Südamerika, Asien und auch Europa. Unter den Sammelstücken sind sowohl prähistorische als auch zeitgeschichtliche, aus der ersten Hälfte des 20. Jh. zu sehen. In den Räumlichkeiten des Museums finden Veran-staltungen und Kammerkonzerte statt.


Von dort begeben wir uns in die Richtung der nordwestlichen Marktecke, wo an der Mündung der Zamkowa-Str. das historische Bürgerhaus steht, in dem das seit 1978 tätige Henryk-Sienkiewicz-Literaturmuseum seinen Sitz gefunden hat. H.  Sienkiewicz (1846-1916) war ein sehr beliebter polnischer Romancier und Novellist, der 1905 für sein Schaffen mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Weltruhm brachte ihm vor allem sein bekanntester Roman "Quo Vadis", der auch am häufigsten verfilmt wurde. Das Museum entstand aus einer Privatsammlung von Ignacy Moś, einem 2001 gestorben Posener Kaufmann und Sienkiewicz-Verehrer. Dank seiner Tätigkeit und der Großzügigkeit weiterer privater Schenker wurde die Sammlung ständig erweitert. Sie umfaßt gegenwärtig eine Büchersammlung von etwa 4000 Bänden - darunter vor allem das literarische Schaffen Sienkiewiczs, mehrsprachige Ausgaben seiner Romane, seine Handschriften (Werke und Briefe) sowie sonstige Archivalien. Die Dauerausstellung präsentiert Materialien zur Lebensgeschichte des Schriftstellers, Ausgaben seiner Werke in 38 Sprachen, ihm gewidmete bzw. von seinem Schaffen inspirierte Kunstwerke, Andenken, seine Totenmaske und den Abguß seiner rechten Hand, Dokumente, die die Beziehungen des Romanciers zur Posener Region belegen.

Die Exposition befindet sich in zwei Obergeschossen des historischen Bürgerhauses. Eine von den jungen Besuchern besonders beliebte Sehenswürdigkeit bilden die Entwürfe von Wiesław Śniadecki für das Filmdekor zum Film "In der Wüste und im Urwald", gedreht nach einem Abenteuerroman für Kinder. Das Museum besitzt ebenfalls eine Medaillensammlung von etwa 500 Stück zum Thema Literatur und polnische Geschichte.


Nun verlassen wir das Henryk-Sienkiewicz-Literaturmuseum und gehen geradeaus - an der rechten Seite kommen wir an dem Gebäude der Stadtwaage vorbei und biegen in die Wroniecka-Str. ein. Dort finden wir unter Nr. 14 die Gedenkstätte des Schriftstellers Józef I. Kraszewski , die 1986 dank einer Schenkung des Posener Bibliophilen und Sammlers Marian Walczak (1926-1987) entstanden ist. J. I. Kraszewski (1812-1887) war ein hervorragender und fruchtbarer Schriftsteller - Autor von über 350 Werken in über 600 Bänden. Er verfaßte Geschichts- und Sittenromane mit lebensnaher Darstellung der Bauern, der Aristokratie, des Land- und Kleinadels, der Intelligenz, der Handwerker und sonstiger sozialer Schichten. Die reiche Sammlung der Gedenkstätte umfaßt Handschriften und Zeichnungen des Romanciers und eine umfangreiche Bibliothek von 2000 Bänden, darunter über 200 Erstausgaben seiner Werke. Die Ausstellung bilden außerdem die Andenken und Geschenke, die der Schriftsteller 1879 anläßlich des fünfzigjährigen Jubiläums seines literarischen Schaffens von seinen Verehrern erhalten hat: Alben, Jubiläumsadressen, Pokale, ein geschnitzter Sessel, ein Kasten für Münzensammlung sowie kunstvolle Medaillen und Souvenirs.

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