Die Johanniter (auch als Malteserritter bezeichnet) wurden durch den Fürsten Mieszko den Alten nach Posen geholt und erbauten an der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert den Sitz der Kommandorei und die romanische Kirche des Hl. Johannes. Patron der Kirche ist der Hl. Johannes der Täufer, der hier Johannes von Jerusalem genannt wird wegen des Hospitals, um das sich die Ordensritter in Jerusalem gekümmert hatten. Die Kirche trägt den Beinamen "vor den Mauern", weil sie zur Bauzeit vor den Mauern der damaligen Posener Burg lag. Es ist die zweitälteste erhaltene Kirche Posens nach der Kathedrale und gleichzeitig eine der ersten aus Ziegeln errichteten Kirchen in Polen. Im 13. Jahrhundert erhielt der Chorraum ein Kreuzrippengewölbe, und an der Wende vom 15./16. Jahrhundert wurde die Kirche in spätgotischem Stil umgebaut. Gleichzeitig wurde eine Sakristei mit Treppengiebel angebaut sowie das Nordschiff und der etwas untersetzt wirkende Glockenturm. Die Kirche erhielt damals Sterngewölbe. 1736 wurde im Süden die Heiligkreuzkapelle angebaut, die mit einer Laternenkuppel gedeckt ist.
Das Innere des Gotteshauses schmückt eine Polychromie, die 1948 von Stanisław Teisseyre angefertigt wurde. Im Hauptaltar ein gemaltes gotisches Triptychon mit Szenen des Gesprächs von Maria mit dem Hl. Johannes dem Täufer und dem Hl. Stanisław im Zentrum. Bemerkenswert ist auch das spätgotische steinerne Taufbecken von 1522. Im Süden schließt an das Schiff die von Ordenskommandeur Michał Stanisław Dąbrowski gestiftete Heiligkreuzkapelle an, die durch ein Gitter aus dem 15. Jahrhundert abgeschlossen ist. In dem spätbarocken Altar von 1737 ein gnadenspendendes Kruzifix von etwa Mitte des 17. Jahrhunderts, das durch ein Bild des Herzen Jesu verhüllt ist. Im Keller der Kapelle ruhten einst die Kommandeure der Johanniter, u.a. Michał Stanisław Dąbrowski (+ 1740) und Andrzej Marcin Miaskowski (+ 1832).
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